Botschaften

...  Fundstellen im öffentlich Raum

Die Bilder dieser Serie sind wie meine „Stadtlandschaften“ so fotografiert, daß sie nicht einer bestimmten Stadt oder einem Ort zuzuordnen sind. Vielmehr wird über die Fundstellen der Botschaften die Stadt in ihre semantischen Bestandteile zerlegt. Der Entzug ihrer ursprünglichen Bedeutung geht einher mit der Eröffnung völlig neuer Assoziationen durch den Betrachter.

Im urbanen Raum gibt es viel zu lesen. Er ist übervoll mit Verkehrs- und Firmenschildern, sowie mit Werbung jeglicher Art.  Als Bürger wird man mit Bildern, Texten und Symbolen überfrachtet. Dies ist eine nicht endende Aufforderung zum Tun und Unterlassen. Jeder ist dieser Fremdbestimmung schutzlos ausgeliefert. Viele blenden diese Einflüsse aus, manche stumpfen ab und andere senden selbst Botschaften, indem sie selbst Plakate anbringen oder Wände beschreiben und besprayen.

Meine Bilder zeigen, daß der öffentliche Raum inzwischen von vielen Menschen benützt wird, um persönliche Anliegen oder Meinungen sendungsbewußt zu verbreiten. Wer meint, er habe etwas zu sagen, der macht auf sich aufmerksam. Diese Botschaften, die ich mit meinen Fotografien aufgelesen habe, wirken oft verblüffend, witzig und hintersinnig. Oft genug konterkarieren sie das kommerzielle Pendant.

Bilder von Graffiti ziehen sich wie ein roter Faden durch meine Bilder. Sie sind überall präsent. Nach meinem Verständnis ist dieser Zustand der künstlerische Ausdruck der geschilderten Antihaltung.